Anmerkung: Übertreibung ist ein rhetorisches Mittel ;-)
Ich hatte Glück. 30 Jahre Finanzindustrie und ich habe einige gute Chefs und Teams erlebt. Aber speziell nach der globalen Finanzkrise 2007-2008 habe ich ein paar Beobachtungen gemacht, über die ich kurz sprechen möchte.
Drehen wir das Rad kurz zurück. Vor 2007 haben sich die Finanzmärkte mehr oder weniger seitwärts bis aufwärts bewegt (Finanzanalysten werden mir die Ungenauigkeit verzeihen). Die Banken haben gut Geld verdient, die Kunden waren zufrieden.
Dann die Globale Finanzkrise.
Und Märkte, die sich seitwärts und dann abwärts bewegten.
Und Banken hatten anfangs keine Strategie, mit dieser Situation umzugehen. Weil man nicht mit diesem Ausmass gerechnet hat und keine adäquaten Strategien bereit standen. Man versuchte, Margen zu halten und doch Kunden zufrieden zu stellen. Spannend dabei zu sein und das zu beobachten.
Ich möchte kurz auf 2 Beobachtungen eingehen.
Umgang mit der Krise - Mindset und neuronale Verbindungen
Menschen funktionieren im Alltag auf der Grundlage von ‘verdrahtetem’ Verhalten. Unser Gehirn speichert Verhalten in Form von neuronalen Verbindungen, die abgerufen werden. Nur so sind wir in der Lage, unseren komplexen Alltag zu bewältigen.
Für diese Krise hatten wir lange keine ‘Programme’. Wir haben versucht, die Krise zuerst mit altem Verhalten zu bewältigen.
Eine andere Situation hatten wir in der in der Pandemie. Die Einschränkungen haben teilweise das ‘verdrahtete Verhalten’ ausgehebelt. 2020 waren die Banken in der Lage viel schneller mit neuen Lösungen zu reagieren. Weil sie mussten.
Das zeigt, dass der Mensch in der Lage sein kann, schnell neues Verhalten zu lernen, wenn die ‘Krise’ gross genug ist. Spannend, oder?
Aber braucht es dafür immer eine Krise?
In Zeiten von Digitalisierung, AI etc. wird diese Fähigkeit noch wichtiger. Weil wir die Zeit nicht mehr haben, ‘neuronale Programme’, die lange anhalten, zu bilden. Eine neue Fähigkeit ist in der Führung gefragt. Nämlich ein Team, eine Organisation so zu führen, dass sie in der Lage ist, mit laufenden Veränderungen umzugehen. Und das mit einem Growth Mindset.
Aber wir haben ja keine Zeit, diese neue Fähigkeit zu entwickeln. Denn wir müssen ja Geld verdienen!
Umgang mit Ängsten
In Zeiten von Krisen und Unsicherheiten, haben Ängste Inflation. Nicht dass wir in 'normalen' guten Zeiten keine Ängste hätten. Aber bei Sonnenschein sind einfach weniger Trigger da, welche die Ängste in Schwung bringen. Ängste haben die Funktion, uns vor schlechten Erfahrungen zu warnen und zu schützen.
Uns jetzt sind wir ab 2008 in einer Krisensituation in der Finanzindustrie. Und erleben genug Triggermomente, um Ängste von Menschen in Schwung zu bringen.
Parallel dazu entwickelten sich in grossen Firmen eine Kultur der Angst. "Mach mit oder die erhältst keinen Bonus." Geld als Druckmittel, als Mittel, erwartetes Verhalten einzufordern. Andere Meinungen, die zu kreativen Lösungen führen, sind nicht gefragt. Auch die obere Führungsetage ist in derselben Situation. Auch sie hat Angst. Und sind gefangen im System, dass sie selber kreiert haben.
Und sprechen nicht über Angst.
Man würde ja als schwach wahrgenommen. Von den anderen.
Schwache erhalten keine Bonus, werden nicht befördert.
Man spricht nicht über Angst. Nicht über die eigenen.
Nicht über die der Mitarbeitenden. Abgestumpft.
Bis zum Burnout. Boom.
Wir haben keine Zeit für Gefühlsduseleien. Denn wir müssen Geld verdienen!
Kennst Du das?
Neue Führungsansätze sind nötig
So, und jetzt sind wir 2024 in der Nachpandemie-Zeit. KI überholt gerade Digitalisierung. Was heute ist, muss morgen nicht mehr gelten. Wir sind (Social) Media-überflutet. Unsere Aufmerksamkeitsspanne hat sich auf knapp 10 Sekunden verringert.
Und Führungskräfte wundern sich, warum ihre erlernten Führungsmethoden die Mitarbeitenden nicht mehr erreichen. Diesen Blog Lesende natürlich immer ausgenommen ;-)
Aber wie soll es für Leader*innen denn sein?
Ich möchte als Leader*in mich selber sein und zu meinen eigenen Gefühlen und Ängsten stehen. Auch meine Spiritualität soll Platz haben, wenn sie Platz braucht.
Ohne dafür im Arbeitsumfeld diskriminiert und belächelt zu werden. Nur so kann ich authentisch führen.
Meine eigenen Visionen umsetzen können. Meine eigenes Sinnempfinden einbringen können. Auch meine eigenen Ideen wieder einbringen dürfen. Kreativ sein.
Ich will Zeit haben, auf mein Team einzugehen. Mein Team zu vollem Potential zu entwickeln. Ihnen die Rahmenbedingungen bereitstellen, die sie dafür brauchen. Mich mit den Menschen im Team auseinandersetzen können. Auf Augenhöhe. Sie inspirieren. Sie ermutigen in der schnelllebigen agilen Zeit Fehler zu machen, um zu lernen. Sie für die Entwicklungsschritte belohnen, nicht für Fehler zu bestrafen.
Von Mensch zu Mensch.
Und genau darum alle wirtschaftlichen Ziele gemeinsamen erreichen. Nachhaltiger.
Aber das haben wir ja nie gelernt, oder?!
Stimmt. Darum ist es jetzt Zeit dafür. Denn sonst werden wir künftig kein Geld verdienen!
Lerne den Ansatz von Existential Leadership kennen. Er verbindet die Fähigkeiten, ein Team / eine Organisation zu zielgerichtet zu lenken und zu steuern UND auf die Menschen erreichen, zu stimulieren.
Für nachhaltigen Erfolg auf der ganzen Linie.
Buche noch heute Deine kostenlose Info-Session.
Let's talk Existential Leadership!
Comments